Социокультурные и психологические проблемы современной семьи.

336 Die Nachhaltigkeit des Einsatzes der hauptamtlichen Familienhebamme kann durch eine weitere Begleitung der jungen Familie durch die vernetzten Angebote der örtlichen Jugendhilfeträger gesichert werden, wie z.B. durch den zeitgleichen oder sich anschließenden Einsatz einer ehrenamtliche Familienpatin oder Überleitung in Schwangerschaftsgymnastik, Säuglingspflegekurse, eine Mutter-Kind-Gruppe, in Spielkreise, Krabbelkreise, Müttertreffs und Kochkurse. Entwicklungsmöglichkeiten zur Nutzung von Synergien werden darin ge- sehen, dass Familienhebammen auch verstärkt mit anderen zusammenarbeiten. Zugleich können den Familien, durch den Abbau von Schwellenängsten, die Zugänge zu anderen Hilfesystemen erleichtert werden. Wir wissen nämlich, dass gerade Familien in Belastungssituationen nicht aktiv nach Unterstützungsmög- lichkeiten nachfragen 1 . Evaluation Um Frühe Hilfen als wirksame und präventive Unterstützungsangebote dauerhaft einzurichten, wurden im Rahmen des Aktionsprogramms „ Frühe Hil- fen für Eltern und Kinder und Soziale Frühwarnsysteme“ in den Ländern zahl- reiche Modellprojekte gefördert. Diese Projekte wurden evaluiert, um Erfahrung und Wissen über frühzeitige Unterstützungsangebote zu gewinnen 2 . Die bisher vorliegenden Evaluationsergebnisse zeigen, dass eine verlässli- che Elternschaft auch unter schwierigsten Lebensbedingungen gelingen kann, wenn Eltern/Mütter und ihre Kinder eine frühzeitige und intensive Unterstützung erhalten. Nach einem Jahr intensiver Mutter-Kind-Betreuung im Rahmen des Forschungsprojektes „Wie Elternschaft gelingt“ konnten fast drei Viertel der Babys eine sichere Bindung zu ihrer Hauptbezugsperson, in aller Regel der Mutter, entwickeln. In einer Kontrollgruppe ohne entsprechende Betreuung waren es nur 45 Prozent. Bei 40 Prozent der Kontrollgruppenkinder im Alter von 24 Monaten schienen jegliche Formen organisierten Bindungsverhaltens zusammenzubrechen, in der Interventionsgruppe zeigten nur 13 Prozent dieses alarmierende Verhalten. Hier konnten wichtige Weichen für eine gelingende Elternschaft gestellt werden 3 . Die Kath. Hochschule Mainz leitet aktuell die Evaluation des Einsatzes der Familienhebammen im Sozialdienst katholischer Frauen (SKF). Das Institut für so- zialpädagogische Forschung in Mainz (ism) und auch der Deutsche Caritasverband haben die Umsetzung verschiedenster Praxiskonzepte Früher Hilfen evaluiert 4 . 1 Vgl. zu den Aufgaben der Familienhebammen: Nationales Zentrum Frühe Hilfen 2012 und 2013. 2 http://www.fruehehilfen.de/fruehe-hilfen/forschung/evaluation/ [07.09.2015] 3 Vgl. hierzu Pott (2011) und Suess, /Bohlen/ Mali/Maier, A. (2010). 4 Kaesehagen-Schwehn/Ziegenhain (2014) und http://www.ism-mz.de/home/fruehe-hilfen- familienbildung.html

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